Strombedarf

Der Strombedarf der derzeit installierten zentralen Anlagen streut sehr stark. die besten Anlagen erreichen spezifische Leistungswerte von 0,30 W/(m³/h). Diese sehr niedrigen Werte lassen sich nur bei Anlagen mit variablen Druckniveau erreichen. Schlechte Anlagen benötigen teilweise mehr als die dreifache elektrische Leistung.

 

Grundsätzlich lässt sich der Strombedarf einer Lüftungsanlage durch folgende drei Maßnahmen reduzieren:

  1. Optimierte Luftmengen
  2. Geringer Druckverlust
  3. Hoher Wirkungsgrad der Ventilatoreinheit

Bei der Optimierung der Luftmengen geht es einerseits um die Optimierung der Luftmenge für den Auslegungsfall und andererseits um die optimale Anpassung an die Belegung bzw. Anwesenheit der Bewohner.

 

1. Luftmengen - Optimierungsschritte:

  1. Auslegung - erweiterte Kaskadenlüftung
  2. Anpassung an Belegung - am Volumenstromregler oder automatisch durch Luftqualitätssensor
  3. Anpassung an Anwesenheit - Stufenschalter durch Nutzer oder durch Luftqualitätssensor

Aus der Erfahrung wird die in der ÖNORM H 6038:2014 geforderte Anpassung bei Änderungen der Belegungszahl meist nicht durchgeführt und der Stufenschalter von den Nutzern oft nur unzureichend verwendet. Dies spricht klar für eine Regelung durch einen Luftqualitätssensor (CO2- oder VOC-Fühler). Damit wird erreicht, dass immer nur diejenige Luftmenge gefördert wird die auch benötigt wird. Insbesondere in der Übergangszeit oder im Sommer wenn die Fenster öfter geöffnet werden bringt ein Luftqualitätssensor deutliche Stromersparnisse. Im Winter wird durch die optimale Anpassung an die Belegung trockene Raumluft vermieden.

 

2. Geringer Druckverlust:

  1. Auslegung auf maximal 180 Pa externen Druckverlust beim Betriebsluftvolumenstrom
  2. Lüftungsgerät mit einem internen Druckverlust von max. xx Pa
  3. Anlagen mit variabler Druckregelung

Um einen geringen Druckverlust beim Betriebsluftvolumenstrom zu bekommen benötigt es einerseits hinreichend Platz für die Lüftungszentrale und die Luftleitungen. Bei einer Dachaufstellung ist das Thema ausreichend Platz für das Lüftungsgerät meist erledigt. Bei den externen Druckverlusten ist neben den Platzverhältnissen auch das Brandschutzkonzept und die Einbausituation der Brandschutzeinrichtungen bzw. Volumenstromregler von entscheidender Bedeutung.

 

Präsentation: Optimierung Druckverluste

 

Die variabel Druckregelung lässt sich nur bei vernetzten variablen Volumenstromreglern umsetzen. Von der Regelung ist dies heute bei den meisten Lüftungsgeräten standardmäßig enthalten. Die variabel Druckregelung bringt neben der Stromersparnis vor allem eine geringere Schallbelastung. Zudem ist eine einfache Anlagenkontrolle und Anpassung der Luftmenge an die Belegung nur mit vernetzten Volumenstromreglern möglich. Die Einsparungen durch das variabel Druckniveau betragen ca. 10 bis 40%. Je nach Auslegung der Luftmengen und Anwesenheit der Bewohner.

 

Die Wirkungsweise der variablen Druckreglung ist in der folgenden Präsentation enthalten: Variable Druckregelung

 

3. Hoher Wirkungsgrad der Ventilatoreinheit

 

Einen hohen Wirkungsgrad der Ventilatoreinheit erreicht man mit direktgetriebenen Ventilatoren mit rückwärtsgekrümmten Schaufeln. Als Antriebe kommen entweder EC-Motoren bzw. Motoren der Klasse IE3 nach IEC 60034-30 zum Einsatz.